Ursachen bei einem Schleudertrauma (Peitschenhiebverletzung, Peitschenschlagsyndrom, Halswirbelsäulendistorsion,)
Die Halswirbelsäule stellt ein relativ schwaches Bindeglied zwischen dem Kopf und dem Brustkorb dar. Da sie in alle Richtungen frei beweglich ist, ist sie auch ziemlich anfällig gegenüber Verstauchungen und anderen Verletzungen, wenn die Bewegungen über das normale Maß hinausgehen. Dabei tritt ein Schleudertrauma nicht nur im Rahmen eines Autounfalls, sondern auch bei Sportunfällen, wie Tauchen, Boxen, Ringen und Judo, auf. Je nach Schweregrad der Krafteinwirkung können Zerrungen der Muskel und Bänder sowie komplizierte Wirbelbrüche entstehen.
Weitere Verletzungen im Rahmen eines Schleudertraumas sind außerdem Blutungen, Ödeme, retropharyngeale Hämatome und Kehlkopfverletzungen.
Symptome bei einem Schleudertrauma
Die Angaben zu den Symptomen sind uneinheitlich, da sie vor allem vom Ausmaß und der Lokalisation der Verletzung abhängen. Dementsprechend unterscheidet man drei Schweregrade:
- unauffälliges Röntgenbild und keine Weichteilverletzungen
- isolierte Weichteilverletzungen
- knöcherne Verletzungen
Häufige Symptome, über die die meisten der Betroffenen klagen, sind:
- Nackenschmerzen, welche in den Hinterkopf oder bis in die Stirn ausstrahlen können
- Schmerzausstrahlungen in die Schulter, bis in die Arme und Finger
- Vegetative Begleitsymptome, wie Übelkeit, Brechreiz, Schwindel oder Ohrgeräusche
Therapie bei einem Schleudertrauma
Bei der Therapie eines Schleudertraumas kommen im ersten Schritt allgemeine Therapieansätze zum Einsatz. Zeigen diese zu wenig Wirkung, oder werden die Beschwerden chronisch (Schmerzen länger als 3-6 Monate) sind Konzepte der „speziellen Schmerztherapie“ bzw. weiterführende multimodale Behandlungskonzepte einer Schmerzklinik gefragt. Dabei gilt generell: „Je früher, desto besser“.
Details:
1. Allgemeine Therapien bei einem Schleudertrauma
a) Medikamentöse Schmerztherapie:
Bei akuten (plötzlich einsetzenden, heftigen) und subakuten (eher schleichend verlaufenden) Schmerzen können zunächst bzw. vorwiegend peripher wirkende Schmerzmittel (Schmerzmittel, die am Ort der Schmerzentstehung wirken) eingesetzt werden. Insbesondere sind hier sog. nicht steroidale Antirheumatika (= „Rheumamittel“) zu erwähnen, aus dieser Gruppe möglichst langwirkende und magenschonende, zum Beispiel Mobec®. Sehr magenschonend und zudem auch entzündungshemmend sind sog. COX-2 Inhibitoren ((z. B. Parecoxib (Dynastat®) o. Etoricoxib (Arcoxia®)). Muskelrelaxanzien (Mittel zur Muskelentspannung) wie Baclofen (z. B. Lioresal®) können als Ergänzung ebenfalls hilfreich sein. Schwere Schmerzen sind manchmal dagegen nur durch zentral (im Gehirn / Rückenmark) wirkende Analgetika (z. B. Tramadol, Valoron N®) zu lindern. Auf die Gefahr einer Schmerzmittelgewöhnung oder gar -abhängigkeit ist grundsätzlich zu achten. Eine Kombination mit schmerzdistanzierenden Antidepressiva (Mittel gegen Depression, u.a. aber auch z. T. bei Schmerzen wirksam) kann in vielen Fällen Schmerzmittel einsparen.
b) Akupunktur
c) Physikalische Therapie
- z. B.: T.E.N.S., Wärme, Kälte, Massagen, Krankengymnastik,..
2. Weitere Behandlungskonzepte einer Fachklinik

