Es ist ein wenig bewegliches Gelenk, welches durch kräftige Haltebänder (Ligamenta sacroiliaca) fixiert ist, und somit eine gelenkähnliche Verbindung zwischen dem Kreuzbein und dem Hüftbein darstellt.
Ursachen: Sarkoiliitis | Sakroilikalgelenksentzündung
Die Sakroiliitis kann idiopathisch, d.h. isoliert als alleinige Erkrankung, auftreten, häufiger jedoch tritt sie aber im Rahmen rheumatisch-entzündlicher Erkrankungen, wie z.B. der Bechterew Krankheit, oder auch anderer entzündlicher Erkrankungen, wie dem Morbus Crohn, auf.
Differentialdiagnostisch ist bei der Sakroiliitis außerdem noch an ein LWS-Syndrom bzw. eine Lumbalgie zu denken.
Symptome: Sarkoiliitis | Sakroilikalgelenksentzündung
Typische Symptome der Sakroiliitis sind:
- Schmerzen im lumbosakralen Übergangsbereich (Übergang Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein) bei Rumpfbeugung und Rotation
- Schmerzen im Bereich des hinteren, oberen Darmbeinstachels (Spina iliaca posterior superior)
- Eventuell Ausstrahlungen in die Beine, über das Gesäß bis evtl. in die Ferse
Diagnose: Sarkoiliitis | Sakroilikalgelenksentzündung
Einen diagnostischen Hinweis bei der körperlichen Untersuchung liefert das so genannte Mennell’sche Zeichen, welches bei der Sakroiliitis positiv ausfällt. Bei dieser Untersuchung liegt der Patient auf dem Bauch, das Kreuzbein wird mit einer Hand fixiert und mit der anderen Hand wird das Bein nach hinten überstreckt. Somit wird das Becken gegenüber dem Kreuzbein im Sakroiliakalgelenk bewegt. Treten hierbei Schmerzen auf, so ist das Mennell’sche Zeichen positiv.
Therapie: Sarkoiliitis | Sakroilikalgelenksentzündung
Bei der Therapie der Sakroiliitis kommen im ersten Schritt allgemeine Therapieansätze zum Einsatz. Zeigen diese zu wenig Wirkung, oder werden die Beschwerden chronisch (Schmerzen länger als 3-6 Monate) sind Konzepte der „speziellen Schmerztherapie“ bzw. weiterführende multimodale Behandlungskonzepte einer Schmerzklinik gefragt. Dabei gilt generell: „Je früher, desto besser“.
Details:
1. Allgemeine Therapien
a) Medikamentöse Schmerztherapie:
Bei akuten (plötzlich einsetzenden, heftigen) und subakuten (eher schleichend verlaufenden) Schmerzen können zunächst bzw. vorwiegend peripher wirkende Schmerzmittel (Schmerzmittel, die am Ort der Schmerzentstehung wirken) eingesetzt werden. Insbesondere sind hier sog. nicht steroidale Antirheumatika (= „Rheumamittel“) zu erwähnen, aus dieser Gruppe möglichst langwirkende und magenschonende, zum Beispiel Mobec®. Sehr magenschonend und zudem auch entzündungshemmend sind sog. COX-2 Inhibitoren ((z. B. Parecoxib (Dynastat®) o. Etoricoxib (Arcoxia®)). Muskelrelaxanzien (Mittel zur Muskelentspannung) wie Baclofen (z. B. Lioresal®) können als Ergänzung ebenfalls hilfreich sein. Schwere Schmerzen sind manchmal dagegen nur durch zentral (im Gehirn / Rückenmark) wirkende Analgetika (z. B. Tramadol, Valoron N®) zu lindern. Auf die Gefahr einer Schmerzmittelgewöhnung oder gar -abhängigkeit ist grundsätzlich zu achten. Eine Kombination mit schmerzdistanzierenden Antidepressiva (Mittel gegen Depression, u.a. aber auch z. T. bei Schmerzen wirksam) kann in vielen Fällen Schmerzmittel einsparen.
b) Akupunktur
c) Physikalische Therapie - z. B.: T.E.N.S., Wärme, Kälte, Massagen, Krankengymnastik,..
2. Weitere Behandlungskonzepte einer Fachklinik

