Akut einsetzende Gaumenschmerzen werden meist durch Verletzungen, wie z.B. Verbrühungen, verursacht und klingen spontan wieder ab. Ein Schmerzsyndrom welches ausschließlich mit Gaumenschmerzen einhergeht gibt es nicht, allerdings gehen eine Reihe von Erkrankungen unter anderen mit Gaumenschmerzen einher.
Ursachen von Gaumenschmerzen
Erkrankungen bei denen es unter anderem zu Gaumenschmerzen kommt, sind:
- Intermediusneuralgie
Bei dieser Erkrankung kommt es zu einem streng einseitigen, attackenförmig lancierten Gesichtsschmerz im Bereich des äußeren Gehörgangs, welcher in die Tiefe des Ohres, zum Gesicht, in den Gaumen und den Oberkiefer ausstrahlen kann. Hinzu kommt häufig eine Überfunktion der Speicheldrüsen.
- Glossopharyngeusneuralgie
Hierbei kommt es ebenfalls zu streng einseitigen, heftigen Schmerzattacken, welche im Bereich des Rachens, des weichen Gaumens und des Zungengrundes auftreten. Ausstrahlen können die Schmerzen zum Ohr und in die Zähne. Die Schmerzattacken können durch Druck, z.B. mit einem Spatel, in der Mandelregion oder durch Gähnen und Zungenbewegungen ausgelöst werden.
- Laryngeus-superior-Neuralgie
Bei dieser Erkrankung kommt es zu heftigen, sekundenlangen Schmerzattacken im seitlichen Kehlkopfbereich, welche nicht selten zu Unterkiefer, Ohrläppchen oder Gaumen ausstrahlen. Charakteristische Auslösemechanismen der Schmerzattacken sind Schlucken, Sprechen, Husten oder starkes Gähnen.
- Zoster oticus
Auch beim Zoster oticus, einer Sonderform des Herpes Zoster kann es zu Gaumenschmerzen kommen. Die Erkrankung breitet sich um Bereich der Hirnnerven VII und VIII (manchmal auch V, IX und X) aus und geht mit quälenden Schmerzen, sowie Bläschenbildung im Ohr- und angrenzenden Gesichtsbereich einher. Es kann zu Hör-, Gleichgewichts- und Geschmacksstörungen kommen, welche gegebenenfalls von einer Fazialisparese und Trigeminusausfällen begleitet werden können.
Therapie von Gaumenschmerzen
Bei der Therapie von Gaumenschmerzen kommen im ersten Schritt allgemeine Therapieansätze zum Einsatz. Zeigen diese zu wenig Wirkung, oder werden die Beschwerden chronisch (Schmerzen länger als 3-6 Monate) sind Konzepte der „speziellen Schmerztherapie“ bzw. weiterführende multimodale Behandlungskonzepte einer Schmerzklinik gefragt. Dabei gilt generell: „Je früher, desto besser“.
Details:
1. Allgemeine Therapien
a) Medikamentöse Schmerztherapie:
Bei akuten (plötzlich einsetzenden, heftigen) und subakuten (eher schleichend verlaufenden) Schmerzen können zunächst bzw. vorwiegend peripher wirkende Schmerzmittel (Schmerzmittel, die am Ort der Schmerzentstehung wirken) eingesetzt werden. Muskelrelaxanzien (Mittel zur Muskelentspannung) wie Baclofen (z. B. Lioresal®) können als Ergänzung ebenfalls hilfreich sein. Schwere Schmerzen sind manchmal dagegen nur durch zentral (im Gehirn / Rückenmark) wirkende Analgetika (z. B. Tramadol, Valoron N®) zu lindern. Auf die Gefahr einer Schmerzmittelgewöhnung oder gar -abhängigkeit ist grundsätzlich zu achten. Eine Kombination mit schmerzdistanzierenden Antidepressiva (Mittel gegen Depression, u.a. aber auch z. T. bei Schmerzen wirksam) kann in vielen Fällen Schmerzmittel einsparen. Am besten wirken hier sog. Antikonvulsiva, z. B. Gabapentin (Neurontin®), Pregabalin (Lyrica®) oder Carbamazepin (z.B. Tegretal®).
b) Akupunktur
c) Physikalische Therapie - z. B.: T.E.N.S., Wärme, Kälte,…
2. Weitere Behandlungskonzepte einer Fachklinik (Schmerz-Klinik)

