Weitere gebräuchliche Bezeichnungen sind Insertionstendopathie und Ansatztendopathie. Ist die Enthesiopathie entzündlich, so wird sie auch Enthesitis genannt.
Ursachen: Enthesopathie
Eine Enthesopathie kann degenerativ oder entzündlich (Enthesitis) verursacht sein. Des Weiteren kann sie aber auch bei metabolischen Störungen auftreten, so dass gezielt nach der entsprechenden Grunderkrankung gesucht werden muss. Eine Enthesitis tritt häufig bei seronegativen Spondylarthritiden, wie Morbus Bechterew, und bei Gelenksentzündungen im Rahmen einer Schuppenflechte (Psoriasis-Arthritis) auf.

Symptome: Enthesopathie
Am häufigsten kommt die Enthesopathie im Bereich des Armes, wie dem Ellenbogen (Epicondylitis), an der Schulter (Supraspinatussehnensyndrom), am Schambein (Grazilissyndrom), am Knie (Patellaspitzensyndrom) und an der Ferse (Achillodynie) vor.

Diagnostik
Bei der Diagnostik einer Enthesopathie können folgende Untersuchungen durchgeführt werden:
- Körperliche Untersuchung, da häufig die Sehnenansätze druckschmerzhaft sind
- Laboruntersuchungen, besonders beim Verdacht auf eine metabolische Störung
- Ultraschall
- Röntgen
Therapie:
Bei der Therapie einer Enthesopathie kommen im ersten Schritt allgemeine Therapieansätze zum Einsatz. Zeigen diese zu wenig Wirkung, oder werden die Beschwerden chronisch (Schmerzen länger als 3-6 Monate) sind Konzepte der „speziellen Schmerztherapie“ bzw. weiterführende multimodale Behandlungskonzepte einer Schmerzklinik gefragt. Dabei gilt generell: „Je früher, desto besser“.
Details:
1. Allgemeine Therapien
a) (Medikamentöse) Behandlung mit Kortikosteroiden
Diese sollten allerdings nicht in die betroffene Sehne gespritzt werden, da sie den Heilungsprozess stören.
b) Medikamentöse Schmerztherapie:
Bei akuten (plötzlich einsetzenden, heftigen) und subakuten (eher schleichend verlaufenden) Schmerzen können zunächst bzw. vorwiegend peripher wirkende Schmerzmittel (Schmerzmittel, die am Ort der Schmerzentstehung wirken) eingesetzt werden. Insbesondere sind hier sog. nicht steroidale Antirheumatika (= „Rheumamittel“) zu erwähnen, aus dieser Gruppe möglichst langwirkende und magenschonende, zum Beispiel Mobec®. Sehr magenschonend und zudem auch entzündungshemmend sind sog. COX-2 Inhibitoren ((z. B. Parecoxib (Dynastat®) o. Etoricoxib (Arcoxia®)). Muskelrelaxanzien (Mittel zur Muskelentspannung) wie Baclofen (z. B. Lioresal®) können als Ergänzung ebenfalls hilfreich sein. Schwere Schmerzen sind manchmal dagegen nur durch zentral (im Gehirn / Rückenmark) wirkende Analgetika (z. B. Tramadol, Valoron N®) zu lindern. Auf die Gefahr einer Schmerzmittelgewöhnung oder gar -abhängigkeit ist grundsätzlich zu achten. Eine Kombination mit schmerzdistanzierenden Antidepressiva (Mittel gegen Depression, u.a. aber auch z. T. bei Schmerzen wirksam) kann in vielen Fällen Schmerzmittel einsparen.
c) Akupunktur
d) Operative Maßnahmen
e) Physikalische Therapie - z. B.: T.E.N.S.,
Wärme, Kälte, Massagen, Krankengymnastik,..
Andere Therapiemaßnahmen:
Wichtig ist auch zunächst die Entlastung der betroffenen Sehne oder Gelenkkapsel
2. Weitere Behandlungskonzepte einer Fachklinik

