Schleimbeutel sind kleine, mit einer schleimhaltigen Flüssigkeit gefüllte Beutel, die sich meist dort befinden, wo ein Muskel direkten Kontakt zu einem Knochen hat. Dort verringert er die mechanische Belastung auf Muskel und Knochen.
Symptome: Bursitis infrapatellaris | Schleimbeutelentzündung.
Typische Symptome einer Bursitis infrapatellaris sind:
- schmerzhafte Schwellung des Schleimbeutels im Bereich der Kniescheibe
- Schwellung kann meist gut ertastet werden
- Gelegentlich Überwärmung und Rötung
- zusätzliche Bursitis praepatellaris
Ursachen: Bursitis infrapatellaris | Schleimbeutelentzündung
Meist wird die Bursitis infrapatellaris durch mechanische Belastung des Kniegelenks verursacht. Besonders in gebeugter Stellung kommt es zu einem hohen Anpressdruck der Patellarsehne (Sehne zwischen Oberschenkelmuskeln und Schienbein). Typischerweise wird eine Bursitis infrapatellaris durch langes Arbeiten im Knien oder sportliche Belastung ausgelöst. Weitere Ursachen können sein:
- chemische Stoffe, wie Laugen, Säuren, bakterielle Gifte, Schwermetalle, Allergene oder Immunkomplexe
- physikalische Faktoren, z.B. ionisierende Strahlung, Wärme, Kälte oder UV-Licht
- bösartige Tumore
- krankhafte Stoffwechselprodukte
- entgleiste Enzyme
Differentialdiagnose: Bursitis infrapatellaris | Schleimbeutelentzündung
Differentialdiagnostisch sollte bei Schwellungen und Schmerzen im Bereich des Knies außerdem noch an folgende Erkrankungen gedacht werden:
- sonstige Knieprobleme, z.B. eine Chondropathia patellae
- Plica-Syndrom
- Patellaspitzensyndrom
- Verrenkungen der Kniescheibe
- Morbus Osgood-Schlatter
- Bursitis praepatellaris
Therapie: Bursitis infrapatellaris | Schleimbeutelentzündung
Bei der Therapie einer Bursitis infrapatellaris kommen im ersten Schritt allgemeine Therapieansätze zum Einsatz.
Zeigen diese zu wenig Wirkung, oder werden die Beschwerden chronisch (Schmerzen länger als 3-6 Monate) sind Konzepte der „speziellen Schmerztherapie“ bzw. weiterführende multimodale Behandlungskonzepte einer Schmerzklinik gefragt. Dabei gilt generell: „Je früher, desto besser“.
Details:
1. Allgemeine Therapien
a) Medikamentöse Schmerztherapie:
Bei akuten (plötzlich einsetzenden, heftigen) und subakuten (eher schleichend verlaufenden) Schmerzen können zunächst bzw. vorwiegend peripher wirkende Schmerzmittel (Schmerzmittel, die am Ort der Schmerzentstehung wirken) eingesetzt werden. Insbesondere sind hier sog. nicht steroidale Antirheumatika (= „Rheumamittel“) zu erwähnen, aus dieser Gruppe möglichst langwirkende und magenschonende, zum Beispiel Mobec®. Sehr magenschonend und zudem auch entzündungshemmend sind sog. COX-2 Inhibitoren ((z. B. Parecoxib (Dynastat®) o. Etoricoxib (Arcoxia®)).
Bei starken, schmerzhaften Muskelverspannungen können ergänzend Muskelrelaxanzien (Mittel zur Muskelentspannung) (z. B. Norflex®, Mydocalm®) eine Lösung sein. Schwere Schmerzen sind manchmal dagegen nur durch zentral (im Gehirn / Rückenmark) wirkende Analgetika (z. B. Tramadol, Valoron N®) zu lindern. Auf die Gefahr einer Schmerzmittelgewöhnung oder gar -abhängigkeit ist grundsätzlich zu achten. Eine Kombination mit schmerzdistanzierenden Antidepressiva (Mittel gegen Depression, u.a. aber auch z. T. bei Schmerzen wirksam) kann in vielen Fällen Schmerzmittel einsparen.
b) Akupunktur
c) Operative Maßnahmen, z.B. operative Entfernung des Schleimbeutels
d) Physikalische Therapie, z.B. T.E.N.S., Wärme, Kälte, Massagen, Krankengymnastik,...
2. Weitere Behandlungskonzepte einer Fachklinik

