Implantationen von künstlichen Hüft- oder Kniegelenken gehören mit zu den meisten Operationen (OPs) in Deutschland. In der Folge tritt die periprothetische Fraktur allein schon deshalb auch relativ häufig auf. Die immer steigende Lebenserwartung sowie die Zunahme von Sport- und Freizeitaktivitäten steigern diesen Effekt
Periprothetische Fraktur – Ursachen
Die Art und Weise einer periprothetischen Fraktur kann ebenso vielfältig sein wie ihre Ursachen. Bei einem künstlichen Hüftgelenk sind verschiedene Brüche möglich, z. B. eine Fraktur des sog. Oberschenkelknochens unterhalb des Schaftes der Prothese, Mehrfragment- oder Trümmerbrüche im Bereich des Schaftes selbst oder ein Bruch in der Gegend des Prothesenschaftes. Bei einem künstlichen Kniegelenk existieren Brüche zumeist oberhalb des Implantats im Oberschenkelknochen (suprakondyläre Femurfraktur), dagegen sind Frakturen des Unterschenkelknochens (Tibia) seltener.
Generell kommt die periprothetische Fraktur in zwei Formen vor, intraoperativ (während einer OP) oder postoperativ (nach einer OP).
Ursachen dieser Brüche:
- Sturz im häuslichen Umfeld
- Unfälle (Freizeit, Verkehr)
- Stürze als Folge von (Neben-)Erkrankungen
- Lockerung/Revision der eingesetzter Prothesen.
Diverse Risikofaktoren erhöhen zudem die Möglichkeit einer periprothetischen Fraktur, z. B.:
- Schädigung der Knochensubstanz (Kortikalisperforation)
- Mechanische Überbeanspruchungen bei gelockerten Prothesen
- Reduzierung der Knochendichte (Osteoporose)
- Auflösung von Knochengewebe (Osteolyse) als Folge von Infektionen und/oder Tumoren
Die Behandlung/Therapie der periprothetischen Frakturen
Die Behandlung einer periprothetischen Fraktur verfolgt mehrere Ziele:
1. Akute (sofortige) Schmerztherapie zur Linderung der Schmerzen
2. Korrektur des Bruchs und Wiederherstellung der „richtigen“ Verhältnisse (die der gesunden Anatomie entsprechen)
3. Gezielte Schmerztherapie nach der OP, frühzeitige Mobilisierung und schnellst mögliche Regeneration (Rapid Recovery Programm)
An erster Stelle steht die Akutschmerztherapie zur Linderung der Schmerzen des Patienten,
zweites Ziel ist die Korrektur der Fraktur und die Wiederherstellung der anatomiegerechten Verhältnisse. Eine gezielte Schmerztherapie nach der Operation, die frühzeitige Mobilisierung des Patienten, eine schnellstmögliche Heilung, die Unterstützung der Heilung durch eine spezielle Physiotherapie und im Rahmen des Programms Rapid Recovery sind weitere Schritte.
Bei der Operation selbst wird ein Prothesenwechsel durchgeführt und es kommen neben Spezialimplantaten auch div. Spezialmaterialien (Spezialplatten, der Knochenform exakt angepasst), -schrauben, Drähte und Titanbänder (Cerclagen), Knochenersatzmaterialien, …) zum Einsatz.
Im Anschluß an die Operation der periprothetischen Fraktur sind periodische Kontrolluntersuchungen ein Muß sowie eine gezielte Physiotherapie. Abschließend ist eine stationäre oder ambulante Anschlussheilbehandlung (Reha) erforderlich.
Prognose
Die Behandlung einer periprothetischen Fraktur verläuft heute i.d. R. problemlos. Binnen einer Zeit von ca. sechs Wochen ist dabei die vollständige Bewegungsfähigkeit wieder hergestellt.
Die hier beschriebene Therapie wird in folgender Klinik angeboten:
Privatklinik Orthoparc Köln - Orthopädie auf höchstem Niveau

