In ca. 80% der Fälle betrifft sie aber das unterste Ende des Dünndarms (terminales Ileum) und in ca. 50% der Fälle den Dickdarm (Kolon) und das terminale Ileum.
Einer von 1000 Einwohnern erkrankt in Deutschland an Morbus Crohn, mit steigender Tendenz.
Ursachen: Morbus Crohn
Wie es zu Morbus Crohn kommt und wo die Ursachen liegen ist bisher noch nicht ganz geklärt. Es wird allerdings vermutet, dass es sich um ein Zusammenspiel der folgenden Faktoren handelt:
- erbliche Faktoren
- infektiöse Faktoren (vermutlich ein Verwandter des Tuberkulose Erregers, das Mycobakterium avium paratuberculosis)
- psychische und immunologische Faktoren
Symptome: Morbus Crohn
Bei ca. 40% der Erkrankten sind die ersten Anzeichen von Morbus Crohn Fistel im Afterbereich. Auch die Verlaufsformen sind sehr unterschiedlich. Bei ca. 20% der Erkrankungen besteht eine chronische Aktivität, bei ca. 35% ist die Aktivität intermittierend und in ca. 45% der Fälle ist die Erkrankung 5-10 Jahre nach der Diagnosestellung klinisch inaktiv.
Die wichtigsten Symptome im Verlauf der Erkrankung sind:
- Bauchschmerzen
(viszerale Schmerzen die als dumpf, wellenförmig und krampfartig beschrieben werden)
- Gewichtsverlust
- Durchfall
- Fieber
Außerhalb des Bauchraumes kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- knotige und entzündliche Verdickungen der Haut(Erythema nodosa)
- Gelenkentzündungen
- Augenentzündung
- Leberentzündung
- Wunde Stellen an der Mundschleimhaut (Aphthen)
Es kann ebenfalls zu Komplikationen kommen, welche da wären:
- Durchbruch in die Bauchhöhle
- Darmverschluss
- Fisteln
- Abszesse
- Stenosen (Verengungen)
- Toxisches Megakolon
- Blutungen
- Verwachsungen (Strikturen)
- Erhöhtes Krebsrisiko
Differentialdiagnose
Nicht zwingend muss es sich bei der genannten Symptomatik um Morbus Crohn handeln. Es könnte sich außerdem um die folgenden Erkrankungen handeln:
- ansteckende Dünndarmentzündung (infektiöse Enteritiden),
- geschwürige Dickdarmentzündung (Kolitis ulcerosa),
- durchblutungsbedingte Dickdarmentzündung (ischämische Kolitis),
- strahlenbedingte Dünndarmentzündung (Strahlenenteritis).
Der endgültige Nachweis von Morbus Crohn erfolgt durch eine Gewebsuntersuchung der Dickdarmschleimhaut.
Therapie
Bis heute gilt Morbus Crohn noch nicht heilbar, so dass man oft nur eine üblicherweise anstehende Operation hinauszögern oder verhindern kann. Die spezielle Schmerztherapie kann hier die Beschwerden deutlich lindern.
Für die Therapie von Morbus Crohn gibt es somit zwei Ansätze:
1. Allgemeine Therapien
2. Weiterführende Behandlungskonzepte einer Schmerzklinik
Details:
1. Allgemeine Therapien
a) Umstellung der Ess- und Trinkgewohnheiten
- Diät
- reichliche Flüssigkeitszufuhr,
- Vermeidung von Alkohol, Nikotin, Kaffee und starken Gewürzen,
- Kleinere Essportionen, dafür häufigere Nahrungszufuhr,
- Professionelle Ernährungsberatung.
b) (Medikamentöse) Behandlung mit:
- 5-Aminosalicylsäure
- Kortikosteroiden
- Metronidazol.
- bei Krämpfen: Spasmolytika (Mittel gegen Krampfzustände),
- bei Verstopfung: Abführmittel das stuhlerweichend wirkt,
- bei Durchfall: Quellmittel und stuhlganghemmende Medikamente.
c) Darmsanierungen (z. B. bei Parasitenbefall)
d) Medikamentöse Schmerztherapie: Zur medikamentösen Schmerztherapie eignen sich hauptsächlich die in Punkt b) bereits erwähnten sog. Spasmolytika, das sind Mittel gegen Krampfzustände, so z. B. Buscopan®. Sog. nicht steroidale Antirheumatika (Rheumamittel) werden eher schlechter vertragen. Schwere Schmerzen sind manchmal dagegen nur durch zentral (im Gehirn / Rückenmark) wirkenden Analgetika (z. B. Tramadol, Valoron N®) zu lindern. Auf die Gefahr einer Schmerzmittelgewöhnung oder gar -abhängigkeit ist grundsätzlich zu achten.
Eine Kombination mit schmerzdistanzierenden Antidepressiva (Mittel gegen Depression, u.a. aber auch bei diesen Schmerzen wirksam) kann in vielen Fällen Schmerzmittel einsparen.
e) Akupunktur
f) Gezielte psychotherapeutische Ansätze (bei psychosomatischen Hintergründen)
g) Wärme, T.E.N.S.
h) Operative Maßnahmen, z.B. eine (Teil-)Entfernung des Dick- oder Enddarms
i) Ernährung unter Umgehung des Verdauungssystems
Zeigen diese Ansätze zu wenig Wirkung, so daß die Beschwerden bestehen bleiben oder sogar schlimmer und chronisch werden, sind Methoden von erfahrenen Schmerztherapeuten gefragt. In einigen Fällen ist es auch empfehlenswert sich direkt an eine Schmerzklinik zu wenden. Hier gilt generell: Bauchschmerzen, auch im Zusammenhang mit Morbus Crohn, führen auf Dauer zu einer Art Überreizung - dies kann wiederum zu Dauerschmerzen führen, was wiederum eine Überreizung beinhaltet und ein Teufelskreis beginnt. Die Methoden der sog. „speziellen Schmerztherapie“ können dem entgegnen. Dabei gilt grundsätzlich: „Je früher desto besser“.
Sehr Wichtiger Hinweis: Bei entzündlich bedingten Bauchschmerzen, speziell bei Morbus Crohn, stellt die sog. „kontinuierliche, epidurale (nahe am Rückenmark) Blockade mit Katheter“ der speziellen Schmerztherapie sehr wirksame Therapie dar. In manchen Fällen kann sie eine OP verhindern oder lange hinauszögern (Details s. u.)!
2. Weitere Behandlungskonzepte einer Fachklinik

