Enddarmschmerzen können verschiedene Ursachen haben und sind häufig auch psychisch bedingt. Chronische Enddarmschmerzen sind häufig sehr hartnäckig und geben Anlass einen Schmerztherapeuten bzw. eine Schmerzklinik aufzusuchen.
Ursachen & Symptome
Typische Ursachen für Enddarmschmerzen sind:
- nach Amputationen des Enddarms kommt es oftmals zu anhaltenden Schmerzen im ehemaligen Darmbereich, welche auch in den Damm ausstrahlen können
- nach Operationen wegen wiederholter Ausbildung von Analfisteln, auch diese Schmerzen können in den Damm ausstrahlen.
- Steißbeinschmerzen (Kokzydynie) können ebenfalls zu Enddarmschmerzen führen

- die Proctalgia fugax, welche häufig im Zusammenhang mit Hämorrhoiden auftritt, kann auch zu anfallsartigen (nächtlichen) Enddarmschmerzen führen
- Nicht selten werden Enddarmschmerzen auch psychisch verursacht. Hierbei handelt es sich für symbolische Schmerzen im Rahmen einer Konversionsneurose. Die Schmerzen werden oft als „tierisch, wahnsinnig“ oder „wie rohes Fleisch“ beschrieben und ein Leidensdruck fehlt häufig, was diagnostisch hilfreich ist. Außerdem diagnostisch hilfreich ist, dass die Schmerzen auch während einer diagnostischen Spinal- oder Periduralanästhesie bestehen bleiben.
- Bei Frauen kann es nach einer natürlichen Geburt ebenfalls zu anhaltenden Enddarmschmerzen kommen
- Auch eine chronische Entzündung der Prostata oder auch nach Prostata-Operationen können chronische Enddarmschmerzen auftreten. Patienten beschreiben den Schmerz als Dauerschmerzen die in die „Tiefe“ des Dammes ziehen.
Therapie
Bei der Therapie von Enddarmschmerzen kommen im ersten Schritt allgemeine Therapieansätze zum Einsatz. Zeigen diese zu wenig Wirkung, oder werden die Beschwerden chronisch (Schmerzen länger als 3-6 Monate) sind Konzepte der „speziellen Schmerztherapie“ bzw. weiterführende multimodale Behandlungskonzepte einer Schmerzklinik gefragt. Dabei gilt generell: „Je früher, desto besser“.
Details:
1. Allgemeine Therapien
a) Medikamentöse Schmerztherapie:
Bei akuten (plötzlich einsetzenden, heftigen) und subakuten (eher schleichend verlaufenden) Schmerzen können zunächst bzw. vorwiegend peripher wirkende Schmerzmittel (Schmerzmittel, die am Ort der Schmerzentstehung wirken) eingesetzt werden. Schwere Schmerzen sind manchmal dagegen nur durch zentral (im Gehirn / Rückenmark) wirkende Analgetika (z. B. Tramadol, Valoron N®) zu lindern. Auf die Gefahr einer Schmerzmittelgewöhnung oder gar -abhängigkeit ist grundsätzlich zu achten. Muskelrelaxanzien (Mittel zur Muskelentspannung) wie Baclofen (z. B. Lioresal®) können als Ergänzung ebenfalls hilfreich sein. Eine Kombination mit schmerzdistanzierenden Antidepressiva (Mittel gegen Depression, u.a. aber auch z. T. bei Schmerzen wirksam) kann in vielen Fällen Schmerzmittel einsparen.
b) Akupunktur
c) Gezielte psychotherapeutische Ansätze(bei psychosomatischen Hintergründen)
d) Ernährung:
Auch eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann den Verlauf von Enddarmschmerzen positiv beeinflussen.
e) Physikalische Therapie - z. B.:Wärme, Kälte,…
2. Weitere Behandlungskonzepte einer Fachklinik

