Umgangssprachlich werden mit Eingeweideschmerzen aber nur die Schmerzen gemeint, die von den Bauchorganen ausgehen. Die Schmerzursachen sind vielfältig und können z.B. von Magen, Darm, Galle, Bauchspeicheldrüse, etc. ausgehen.
Ursachen & Symptome
Krankheitsbilder, die Eingeweideschmerzen verursachen können, sind:
- Morbus Crohn
Dies ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die alle Abschnitte des Verdauungskanals betreffen kann, aber meist im terminalen Ileum (unteres Ende des Dünndarms) und Kolon (Dickdarm) auftritt. Typische Symptome sind Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtsverlust und Fieber.
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- Verwachsungsbauch
Der Verwachsungsbauch tritt meist nach mehrfachen Bauchoperationen auf, wodurch es zu entzündlichen, bindegewebigen Verwachsungen aneinanderliegender, mit Serosa überzogener, Organe kommt. Auch hierdurch kommt es häufig zu Eingeweideschmerzen.
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- Kolitis ulcerosa
Hierbei handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung die die Dickdarmschleimhaut (Kolonmukosa) betrifft. Meist sind entferntere Dickdarmanteile oder das gesamte Kolon betroffen, wobei die Ursachen ungeklärt sind. Symptome sind Blutungen, Durchfälle und Bauchschmerzen, wobei auch Komplikationen wie eine Perforation oder ein toxisches Megakolon auftreten können.
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- Colon irritable
Bei dieser Erkrankung besteht eine Anfälligkeit des Dickdarms gegenüber unterschiedlichsten Schädlichkeiten, häufig als Folge infektiöser oder parasitärer Dickdarmentzündungen. Das Colon irritable wird aber häufig auch psychosomatisch verursacht. Krankheitszeichen sind hartnäckige funktionelle Störungen des Darmes, Eingeweideschmerzen, Rumoren, Völlegefühl und Blähungen.
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- Tumore und Metastasen
Therapie
Bei der Therapie von Eingeweideschmerzen kommen im ersten Schritt allgemeine Therapieansätze zum Einsatz. Zeigen diese zu wenig Wirkung, oder werden die Beschwerden chronisch (Schmerzen länger als 3-6 Monate) sind Konzepte der „speziellen Schmerztherapie“ bzw. weiterführende multimodale Behandlungskonzepte einer Schmerzklinik gefragt. Dabei gilt generell: „Je früher, desto besser“.
Details:
1. Allgemeine Therapien
a) Umstellung der Ess- und Trinkgewohnheiten
- Diät
- reichliche Flüssigkeitszufuhr
- Vermeidung von Alkohol, Nikotin, Kaffee und starken Gewürzen
- Kleinere Essportionen, dafür häufigere Nahrungszufuhr
- Professionelle Ernährungsberatung
b) (Medikamentöse) Behandlung mit:
- 5-Aminosalicylsäure
- Kortikosteroiden
- Metronidazol
- bei Krämpfen: Spasmolytika (Mittel gegen Krampfzustände)
- bei Verstopfung: Abführmittel das stuhlerweichend wirkt
- bei Durchfall: Quellmittel und stuhlganghemmende Medikamente
c) Darmsanierungen (z. B. bei Parasitenbefall)
d) Medikamentöse Schmerztherapie:
Bei akuten (plötzlich einsetzenden, heftigen) und subakuten (eher schleichend verlaufenden) Schmerzen können zunächst bzw. vorwiegend peripher wirkende Schmerzmittel (Schmerzmittel, die am Ort der Schmerzentstehung wirken) eingesetzt werden. Bei eher krampfartigen Schmerzen Butylscopolamin, ansonsten sog. nicht steroidale Antirheumatika (= „Rheumamittel“) zu erwähnen, aus dieser Gruppe möglichst lang wirkende und magenschonende, zum Beispiel Mobec®. Sehr magenschonend und zudem auch entzündungshemmend sind sog. COX-2 Inhibitoren ((z. B. Parecoxib (Dynastat®) o. Etoricoxib (Arcoxia®)). Schwere Schmerzen sind manchmal dagegen nur durch zentral (im Gehirn / Rückenmark) wirkende Analgetika (z. B. Tramadol, Valoron N®) zu lindern. Auf die Gefahr einer Schmerzmittelgewöhnung oder gar -abhängigkeit ist grundsätzlich zu achten. Eine Kombination mit schmerzdistanzierenden Antidepressiva (Mittel gegen Depression, u.a. aber auch z. T. bei Schmerzen wirksam) kann in vielen Fällen Schmerzmittel einsparen.
e) Akupunktur
f) Gezielte psychotherapeutische Ansätze (bei psychosomatischen Hintergründen)
g) Operative Maßnahmen, z.B. (Teil-)Entfernung des Dick- oder Enddarms
h) Ernährung: Auch eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann den Verlauf von Eingeweideschmerzen positiv beeinflussen.
i) Physikalische Therapie - z. B.: T.E.N.S., Wärme, Kälte, Massagen, Krankengymnastik,..
2. Weitere Behandlungskonzepte einer Fachklinik

